Bachelor ( 1. und 2. Semester)
Die vier folgenden Beispiele sind Arbeiten aus der CAD-Lehre im Architekturstudium. Die Übungen des ersten und zweiten Semesters enthalten digitale Bildbearbearbeitung, eine Computer-Modellierung (von der Knete zum Objekt), das Layout eines kleinen Buches und zum Abschluss die 3D gebaute Fassade eines Hauses aus der Altstadt. Alle Aufgaben beziehen sich auf einen Ort und einen real begreifbaren Gegenstand. Die Gleichwertigkeit von analogen und digitalen Möglichkeiten steht dabei Vordergrund.h
CAD Lehre 1 Semester.
Digitale Collage und manuelle Ausarbeitung für die darstellung eines Comic
Das übergeordnete Konzept für diese und alle folgenden Aufgaben war das Aufzeigen der Gleichwertigkeit von analogen und digitalen Methoden.
Zu Beginn des ersten Semesters eine Aufgabe mit unbekannten Programmen bewältigen zu müssen, kann zu einer wenig inspirierenden Erfahrung werden.
Einfacher wird es dadurch, das Endergebnis mit dem Zeichenstift auszuarbeiten: Den Computerausdruck der collagierten Fotos zum Durchpausen verwenden, die guten Ergebnisse scannen, die weniger guten Stellen digital entfernen, wieder ausdrucken, überarbeiten, wieder einscannen. Die besten Panels skalieren und zusammenfügen, noch einmal final die Linien nachzeichnen. Danach vielfach ausgedruckt, um die Fächer anzulegen.
Durch eine Exkursion zu Haus Lange Esters in Krefeld bekam jede Idee einen realenBezug. Dort wurden Fotos gemacht, die dann in der digitalen Collage Verwendung fanden. Bilder von Personen oder Gegenständen, die ebenfalls für das Szenario gebraucht wurden, wurden später fotografiert, in Büchern oder im Internet gefunden - entweder perspektivisch richtig gemacht oder digital angepasst. Da alle Studierenden in ihrem Comic selbst vorkommen sollten, war die Hauptperson immer schon anwesend.
Vorgegeben waren außerdem die Verwendung eines Panorama, eines Details und einer dynamischen Szene. Die benutzten Gegenstände sollten passend zur Entstehungszeit der Häuser sein. Die Studierenden konnten zwischen den Themen INTERVIEW MIT MIES VAN DER ROHE, AUF DER BAUSTELLE und MORD IN HAUS LANGE ESTERS wählen. Die gesamte digitale Collage sollte am Ende auf eine DIN-A3-Seite passen.
Alle dafür benötigten technischen Fertigkeiten und digitalen Grundlagen wurden umfassend in den ersten Wochen vermittelt.
CAD Lehre 01 Semester
Objekt / Hocker 1:1
Die Aufgabe war es, einen Hocker beziehungsweise ein Objekt im Maßstab 1:1 zu gestalten und aus Graupappe zu bauen.
Begonnen wurde mit dem Modellieren aus Knete, gefolgt vom Nachkonstruieren und dem Weiterentwickeln eines 3D-Modells im CAD-Programm.
Um den Vorentwurf auf den Maßstab hin zu überprüfen, wurde er im Computer abgewickelt, in einer Schneidevorlage mit Verbindungslaschen ausgedruckt und zusammengeklebt. So entstand ein begreifbares Papiermodell im Maßstab 1:5.
Nach dem Überprüfen der Proportionen mithilfe einer maßstabsgetreuen Figur, wurde das Modell in CAD erneut aus verschiedenen Blickwinkeln in Augenhöhe visualisiert und verfeinert.
Die Studierenden befestigten schließlich großformatige 1:1-Plotts auf Graupappe. Diese wurden in Teilen ausgeschnitten, von einem Team zusammengefügt, verklebt und mit Klebeband stabilisiert.
So entstanden Objekte von erstaunlicher Schönheit.
Final konnten die Hocker mit einer einer Farbschicht oder dünnen Pappe überzogen werden. Eine Füllung aus Bauschaum ermöglichte eine extrem stabile Struktur.
Präsentation
Zusammenbauen im Team
02. Semester
Ein kleines Buch. Pixel oder Vektoren
Das kleine Buch hat ein Haus und dessen Architekten zum Thema.
Inhalt des kleinen Buches sind die bildbearbeiteten Fotos der CAD-Erstsemester-Exkursion. Die Texte stammen aus einer einfachen Recherche über Architekten und konnten aus dem Internet übernommen werden. Erneut lag der konzeptionelle Schwerpunkt dieser Übung in der Kombination von digitalem Layout und manueller Umsetzung. Unkomplizierte Methoden für das Zusammenheften und die Einbandgestaltung wurden aufgezeigt. Die notwendigen Werkzeuge waren den Studierenden leicht zugänglich.
Die Anforderungen beim Erstellen von Präsentationsplänen erscheinen einfach. Doch die Kombination von zu großen Bilddateien und mehrfach überlagerten Vektorgrafiken führen oft zu kleinen Katastrophen. Dies geschieht im Studium genauso wie später in den Architekturbüros, auch wenn zur Abgabezeit viele Plotter zur Verfügung stehen.
2. Semester
Fassade
Die Aufgabe bestand darin, eine komplexe Fassade im CAD-Programm nachzubauen.
Zuerst sollten die Studierenden ihre zugeteilten Gebäude aus der Altstadt fotografisch festhalten. Um die Fassade maßstabsgetreu in den Computer zu bringen, fotografierten sie diese mit einem horizontal sowie vertikal angelegten Meterstab. In CAD wurde das Bild anschließend entzerrt und 1:1 aufgebaut.
Bei dieser Aufgabe stand im Vordergrund, den Bezug zum realem Gegenstand zu behalten. Zudem sollte das bereits vorhandene Wissen angewendet und auf etwas Neues übertragen werden.
Eine Möglichkeit, das Projekt fortzuführen, wäre das Plotten in 3D.